Jahresrückblick 2024: Schritt für Schritt raus aus der Unsichtbarkeit

Den Jahresrückblick 2024 oder überhaupt einen Rückblick zu schreiben, ist für mich ein absolutes Novum. Ich habe es die letzten Jahre immer wieder versucht, aber irgendein Grund fand sich immer, ihn nicht zu Ende zu schreiben, geschweige denn zu posten. Doch dieses Jahr (bzw. letztes Jahr, denn wir haben mittlerweile den 6. Januar 2025) war irgendwie anders. Womöglich hatte es mit meinem runden Geburtstag zu tun, der mich dazu brachte, viele Dinge in Frage zu stellen, mit neuen Augen anzuschauen und auch einfach zu machen, anstatt alles 27 mal zu überdenken. Es war ein sehr bewegtes Jahr, sehr emotional, voller Aha-Momente, ein Jahr voller Erkenntnisse, ein Jahr des persönlichen Wachstums.

Auch wenn ich Anfang des Jahres weder Ziele noch ein Motto definiert hatte, so ist rückblickend doch ein roter Faden zu erkennen: Mein ICH, das sich all die Jahre und Jahrzehnte lieber unsichtbar im Hintergrund gehalten hatte, meldete sich zu Wort. Es wollte gehört und gesehen werden. Nicht explosionsartig, nein, eher so in kleinen Schrittchen. Das Motto des Jahres 2024 lautete also SICHTBARKEIT.

Hier in diesem Jahresrückblick 2024, den ich übrigens im Zuge der Jahresrückblog-Challenge 2024 von Judith Peters schreibe (das ist bestimmt mit ein Grund, wieso er jetzt auch tatsächlich online gegangen ist), erhältst du Einblick in mein sehr persönliches und bewegtes Jahr. Noch ist er nicht ganz fertig, aber heyy, er ist jetzt online. ✨

Übrigens sind alle Verlinkungen und Erwähnungen keine Werbung, sondern Nennungen aus Überzeugung.

Meine Themen in 2024

Ich muss gestehen, diesen Jahresrückblick 2024 zu schreiben, war wirklich schwieriger als ich am Anfang gedacht hätte – trotz der Anleitung aus der Jahresrückblog-Challenge. Dies aus verschiedenen Gründen:

  • Es ist nicht gleich ersichtlich, was man erreicht hat, wenn man sich Anfang des Jahres keine Ziele gesetzt hat, v.a. keine messbaren Ziele. So hatte ich auch gegen Ende des Jahres das Gefühl, nicht wirklich vieles erreicht zu haben. Dass dem nicht so ist, weiss ich jetzt ja.
  • Beim Durchschauen meiner Bilder realisierte ich, dass ich ausser extrem vielen Ferienbildern und Katzenfotos kaum Aufnahmen von «Zwischendurch» gemacht habe.
  • Ausserdem ist das mein erster (Jahres-)Rückblick überhaupt. Juhuii, noch etwas, das ich auf die «Was hast du zum ersten Mal gemacht»-Liste setzen kann.

Das Jahr der runden Geburtstage und Todesfälle

Runde Geburtstage und auch Todesfälle (allein im Mai und Juni gab es im sehr nahen und nahen Umfeld fünf Todesfälle) haben eine sehr ähnliche Wirkung auf mich: Ich halte inne, werde mir der eigenen Vergänglichkeit bewusst, frage mich, ob ich «auf dem richtigen Weg» bin und ob ich das wirklich will, was ich da so mache …

Was ist bloss anders an der 50?

Nicht nur dass es in meinem Umfeld 2024 bis zu 20 runde Geburtstage gab (zwischen 10 und 90 Jahren war alles vertreten), ich feierte selbst auch meinen 50. Geburtstag. Irgendwie fühlte sich die 50 anders an als die 40 oder die 30. Komischerweise drängte es mich danach, noch «Dinge zu erledigen», bevor ich 50 werde. Meine innere Kritikerin meldete sich dabei sehr stark zu Wort:

  • Was hast du eigentlich erreicht?
  • Was kannst du «vorzeigen»?
  • Bist du auf dem «richtigen» Weg?
  • War das mit der Selbständigkeit wirklich die richtige Entscheidung?
  • Bist du nicht langsam zu alt für xy?

All diese Fragen nagten in diesem Jahr stärker an mir als sonst, sodass ich Anfang des Jahres sehr grüblerisch unterwegs war. Dann kam der Tag der Beerdigung meines Grossvaters, welcher im Mai im stolzen Alter von fast 104 Jahren verstorben war. Während seiner Trauerrede erfuhr ich, dass er damals in der Nachkriegszeit bereits 61 Jahre alt war, als er von Ost-Asien nach Europa auswanderte, um mit seiner Familie ein neues, besseres Leben zu starten. Ich bekam Gänsehaut und in dem Moment fragte ich mich, wieso ich mir so viele Gedanken machte? Mit 50 ist man keineswegs zu alt, um etwas neu zu starten. Und wenn ich bedenke, dass ich sicherlich einen Teil seiner Gene geerbt habe, dann bin ich noch nicht mal in der Halbzeit 😁.

In Minischritten in die Sichtbarkeit

Tja, wer kennt sie nicht, diese Angst vor der Sichtbarkeit, wenn man sein eigenes Business startet? Hmm, ich habe tatsächlich starten geschrieben … Naja, starten kann man das nicht so ganz nennen: Mein online-Shop ging bereits Ende Januar 2023 online – also vor fast genau 2 Jahren – und ich hatte mich über 1 1/2 Jahre lang sehr «erfolgreich» davor gedrückt, sichtbar zu werden. Dass es sich wohl um Angst (gesehen zu werden) handelte, war mir irgendwie nicht so bewusst.

Wie tief diese Angst in Wirklichkeit in meinem Unterbewusstsein sass (und immer noch sitzt), offenbarte sich mir in einem Mindset-Gruppen-Coaching in der mosa-IQ-Membership von Miriam Michaelsen. Aus meinem Glaubenssatz «Wenn ich Erfolg habe, dann falle ich auf und das will ich ja nicht. Ich stehe nicht gerne im Mittelpunkt.» formulierte meine Coachin die Kernaussage «Auffallen ist gefährlich.» und traf damit bei mir voll ins Schwarze. Denn damals (auf der Flucht) bedeutete Aufzufallen für meine Familie (und für mich als 4-jähriges Kind) den Tod oder in Gefangenschaft zu geraten. Also war es wichtig, unter gar keinen Umständen aufzufallen. Diese Erkenntnis war einer dieser vielen Gänsehaut-Aha-Momente in diesem Jahr. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass diese Angst/Scheu, gesehen zu werden, etwas mit meiner Biografie zu tun haben könnte. Dass ich das jetzt hier einfach so «in aller Öffentlichkeit» erzähle, hätte ich mir bis vor kurzem auch nicht vorstellen können.

Wie gesagt, dieses Jahr war anders. Ohne es mir bewusst vorgenommen zu haben, wagte ich mich 2024 mit diesen Mini-Schritten in die Sichtbarkeit:

  • Ich meldete mich (eher aus Versehen, aber ich bin irre froh drum 😅) für das Website-CoWorking von Anita Schwarz an und bin seitdem regelmässig dabei.
  • Im Netzwerk von Anita lernte ich Miriam Michaelsen kennen und bin seitdem regelmässig bei ihren CoWorkings für Umsetzerinnen dabei.
  • Mit der Zeit traute ich mich, überhaupt meine Website zu teilen oder meine dazugehörige E-Mail-Adresse zu verwenden.
  • Mit Hilfe von Judith Peters Minikurs «Fäctästics» veröffentlichte ich nach 14 Monaten Blog-Stillstand (!!) meinen 2. Blogbeitrag.
  • Dieser 2. Blogbeitrag – «Fun facts über mich» – war sozusagen meine Über-mich-Seite. Ja genau, erst nach 1 1/2 Jahren wagte ich endlich den Schritt, meiner Website ein Gesicht zu geben.
  • Über meinen 0CHF-Adventskalender kamen die ersten Newsletter-Abonnentinnen. Davor gab es auf meiner Website überhaupt keine Möglichkeit, sich für etwas anzumelden.
  • Und last but not least erstellte ich meine ersten Instagram-Posts und -Stories für mein Business. Ob ich diesen überhaupt weiterführe lasse ich noch offen. Mir war es in dem Moment einfach unglaublich wichtig, diesen Schritt (auf den Veröffentlichen-Button klicken) überhaupt zu machen.

Zwei Kätzchen ziehen bei uns ein

Ein Herzenswunsch, der sich während unseres 3-wöchigen Urlaubs irgendwie entwickelt hatte und nach dem Urlaub ohne grosse Planung und Zu-Tode-Hirnerei plötzlich real wurde: Wir entschieden uns, zwei junge Kätzchen bei uns aufzunehmen. Pünktlich zu meinem Geburtstag waren sie genug alt für den Einzug in ihr neues Heim. Seitdem haben sie unseren Alltag und auch unsere Wohndeko etwas umgekrempelt und auf den Kopf gestellt. Den Lieblingsplatz auf der Ofenbank und das Plätzchen in unseren Herzen haben sie auch schon in Beschlag genommen.

Unsere zwei neuen Mitbewohnerinnen seit Ende August. Hier gerade erst sechs Wochen alt und noch mit den Halsbändchen, um sie als «vergeben» zu markieren.
Meine Vase ist einer der Lieblingskuschelplätze.

Weitere schöne und besondere Momente in 2024

Die Salzgrotte SALTINAIR meiner Schwester konnte im Januar ihre Tore öffnen. Ich durfte das ganze Branding inkl. Website für sie erstellen.
Blick auf einen Doppelregenbogen von meinem Bürofenster aus.
Das 3. Mal auf Mallorca: Es war schön und entspannend, aber irgendwie haben wir uns satt gesehen.
Die erste Götterspeise in meinem Leben (auf Mallorca).
Wollte ich als Kind immer schon mal probieren.
Bereits zum 3. Mal die Sagrada Familia in Barcelona besucht. Immer eine Reise wert.
Mein Lieblingsbild an meinem Geburtstag.

Mein 2024-Fazit

Worauf bin ich 2024 stolz?

Ich bin unglaublich stolz auf all die kleinen Minischritte, die ich dieses Jahr aus der Unsichtbarkeit heraus in die Sichtbarkeit gemacht habe. Für die meisten mag es keine grosse Sache sein, aber für mich waren es jedes Mal Schritte, die enorm viel Mut brauchten.

Was habe ich 2024 über mich selbst gelernt?

  • Ich sollte viel mehr loslassen und entspannen.
  • Besser viele kleine Schritte machen als einen grossen Schritt NICHT machen.
  • Social Media tut mir irgendwie (noch) nicht gut. Es raubt mir in jeder Hinsicht zuviel Zeit und Energie.

Erste Male: Das habe ich 2024 zum ersten Mal erlebt/gemacht.

  • Den Flug nach Mallorca verpasst, da am falschen Gate gewartet.
  • 3 Wochen «Faulenz»-Ferien, obwohl wir normalerweise kaum 2 Tage am Stück nichts-tun vertragen. Wir haben die 3 Wochen sehr genossen ☺️.
  • Zum ersten Mal Götterspeise gegessen. 👍
  • Regelmässige CoWorkings mitgemacht.
  • Eigene Haustiere.
  • 1:1 Coaching gebucht … mir sozusagen endlich mal helfen lassen. 🙌
  • Blog-Challenges mitgemacht
  • Online-Adventskalender für 0 CHF erstellt
  • Erste Newsletter-Abonnentinnen auf der Liste
  • Erste Business-Instagram-Posts erstellt
  • Jahresrückblick geschrieben, mein erster Rückblick überhaupt.

2025

Ich bin schon mal froh, dass dieser Artikel unfertig online gegangen ist. Denn wenn ich auf meine Perfektionistin gehört hätte, wäre so ein unfertiger Artikel auf keinen Fall raus. 🤭

Hi, ich bin Lieu!

Ich bin Visual Designer und Art Director und seit über 20 Jahren in der schönen Welt des Grafikdesigns unterwegs.

Mit viel Liebe für Ästhetik, Funktionalität und Sinnhaftigkeit kreiere ich digitale Produkte, die dein digitales Leben bereichern ohne zu überfordern.

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4 Kommentare

  1. Hi Lieu, ich freu mich sooo unglaublich für dich, was du 2024 alles erreicht hast. 💛 Und wie schön, dass du aus Versehen in mein CoWorking gekommen bist 😊

    Dieses Learning will ich mir gerne merken:
    »Besser viele kleine Schritte machen als einen grossen Schritt NICHT machen.«

    Du kannst einfach sooo stolz auf dich sein. Auf deine ganze Entwicklung und auch auf das, was du nach draußen gibst. Dein Adventskalender war so unglaublich schön und hilfreich und dein digitaler Planer begleitet mich jeden Tag und ich freu mich immer wieder, neue Verknüpfungen zu entdecken – der ist einfach so gut durchdacht 🦊

    Ich bin auf jeden Fall schon ganz gespannt drauf, was sich 2025 bei dir alles bewegen wird. 💛✨

    • Hi Anita,
      vielen Dank für die lieben Worte. 💛
      Es ist so schön zu wissen, dass dir der Planer so Freude bereitet und dir ein treuer Begleiter in deinem Alltag ist 🥰.

      Das Motto «Step by step» wird sicher auch weiterhin mein Jahr 2025 prägen.
      Bin auch gespannt, was da noch so kommt. ☺️💛

  2. Hoi Lieu, nun habe ich direkt im Anschluss an unser Vernetzungstreffen deinen Jahresrückblick gelesen. Wie schön, was du alles erreicht hast in diesem Jahr und in kleinen Schritten sichtbarer wirst. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich dich in den Online Treffen sehen darf 🙂 Und deine Büsis sind ja meeeega herzig!
    Leider habe ich für 2025 meinen Planer schon, da habe ich deine Angebote zu spät entdeckt. Nächstes Jahr dann 😉 und ich bin schon gespannt, was es dieses Jahr alles von dir zu sehen geben wird.

    • Hoi Goni,
      langsam hab ich mich daran gewöhnt, die Kamera einzuschalten 😅.
      Bin auch gespannt, was dieses Jahr auf uns zukommt.
      Unsere Büsis sind leider nicht mehr so klein, aber immer noch herzig 🥰.

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